


2024 Kellersanierung: Kosten und Tipps für Feuchtigkeitsprobleme
Der Keller ist ein oft vernachlässigter Bereich eines Hauses. Alte Keller haben häufig mit Feuchtigkeitsproblemen zu kämpfen. Hier erfährst du, welche Kosten für die Kellersanierung auf dich zukommen und wie man gegen feuchte Keller vorgeht.

Inhalt
Was kostet eine Kellersanierung?
Die Kosten einer Kellersanierung hängen stark von der Art des Schadens ab. Hier sind grobe Richtwerte, die dir helfen, die Kosten einer Kellersanierung besser einzuschätzen:
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- Horizontalsperre Der nachträgliche Einbau einer Horizontalsperre kostet je nach Verfahren und Aufwand zwischen 100 und 300 Euro pro Quadratmeter Wandfläche. Bei einem mittelgroßen Keller können die Gesamtkosten also zwischen 5.000 und 15.000 Euro liegen.
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- Vertikale Abdichtung von außen Eine vertikale Abdichtung von außen ist teurer, da hier der Keller freigelegt werden muss. Die Kosten belaufen sich auf etwa 400 bis 600 Euro pro Meter, abhängig von der Art der Abdichtung und der Tiefe des Kellers. Ein großer Keller kann hier schnell Kosten von 10.000 bis 20.000 Euro verursachen.
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- Innere Abdichtung Eine innere Abdichtung ist in der Regel günstiger, da hier keine Erdarbeiten nötig sind. Die Kosten für Sperrputz oder Injektionsverfahren liegen bei etwa 50 bis 150 Euro pro Quadratmeter Wandfläche.
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- Drainagesystem Der Einbau oder die Erneuerung eines Drainagesystems kostet zwischen 100 und 200 Euro pro laufendem Meter. Auch hier hängen die Gesamtkosten stark von der Größe des Kellers und der benötigten Drainage ab.
Welche Methoden gibt es, um Feuchtigkeit im Keller dauerhaft zu beseitigen?
Wenn du feststellst, dass dein Keller feucht ist, musst du handeln, bevor der Schaden schlimmer wird. Du musst deinen Keller abdichten.

1. Du kannst Keller von außen abdichten mit einer Horizontalsperre:
Eine der wirksamsten Methoden, um aufsteigende Feuchtigkeit zu stoppen, ist der nachträgliche Einbau einer Horizontalsperre. Dabei wird eine Sperrschicht entweder mechanisch oder chemisch in die Wände eingebracht, um das weitere Aufsteigen der Feuchtigkeit zu verhindern.
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- Mechanische Horizontalsperre: Bei dieser Methode wird das Mauerwerk entweder mit Metallsperren versehen oder komplett aufgeschnitten, um eine neue Sperrschicht einzusetzen. Das Verfahren ist aufwändig, aber sehr effektiv.
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- Chemische Horizontalsperre: Hierbei werden spezielle Injektionsmittel in das Mauerwerk gespritzt, die das Wasser abhalten und eine Sperrschicht bilden. Diese Methode ist weniger invasiv und besonders bei historischen Gebäuden eine gute Wahl.
Die gängigsten Methoden der Horizontalsperre sind:
Methode | Beschreibung |
Mauersägeverfahren | Bei dieser Methode wird eine horizontale Schnittkante in die Mauer eingesägt, um eine Sperrschicht einzufügen. Diese Methode ist effektiv, da sie das Mauerwerk nicht beschädigt, sondern gezielt an der Stelle der Feuchtigkeitsaufnahme arbeitet. |
Mauertauschverfahren | Hierbei wird ein Abschnitt der Mauer entfernt und durch ein neues, wasserabweisendes Material ersetzt. Dies ist aufwendig, kann jedoch bei stark geschädigtem Mauerwerk notwendig sein. |
Ramm-Riffelblechverfahren | Dabei werden Riffelbleche in die Wand gerammt, um eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu schaffen. Diese Methode wird oft in Situationen eingesetzt, in denen andere Verfahren nicht praktikabel sind. |
Bohrkernverfahren | Hier werden Löcher in das Mauerwerk gebohrt, in die eine Sperrschicht oder spezielle Dichtmittel eingebracht wird. Diese Methode ist weniger invasiv und kann gezielt an kritischen Stellen eingesetzt werden. |
Injektionsverfahren | Hierbei werden spezielle Injektionsmittel in das Mauerwerk gespritzt, die eine wasserabweisende Schicht bilden. Diese Methode ist effektiv gegen aufsteigende Feuchtigkeit und erfordert keine größeren baulichen Maßnahmen. |
Elektrophysikalische Verfahren | Diese Methode nutzt elektrische Felder, um die Bewegung von Wasser im Mauerwerk zu beeinflussen. Es ist eine neuere Technik, die in bestimmten Fällen vielversprechend ist. |
2. Du kannst Keller von außen abdichten mit Vertikalsperre:
Wenn das Problem von drückendem Wasser oder Erdfeuchte kommt, ist eine vertikale Abdichtung von außen die beste Lösung. Dabei wird der Keller freigelegt und die Wände von außen mit speziellen Abdichtmaterialien versehen. Diese Methode verhindert, dass Feuchtigkeit überhaupt in die Wände eindringen kann.
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- Bitumenabdichtung: Häufig wird eine Abdichtung mit Bitumenbahnen oder -beschichtungen aufgetragen. Diese sind wasserundurchlässig und schützen die Kellerwände vor eindringendem Wasser.
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- Drainagesystem: In besonders feuchten Gegenden kann eine Drainage helfen, das Wasser von den Kellerwänden fernzuhalten. Hierbei werden Rohre rund um das Haus verlegt, die das Wasser ableiten, bevor es an die Kellerwand gelangt.
Die am häufigsten verwendeten Methoden bei einer Vertikalsperre sind:
Methode | Beschreibung |
Kellerabdichtung mit Bitumen | Hierbei werden Bitumenbahnen oder -beschichtungen auf die Außenwände aufgetragen, um eine wasserundurchlässige Schicht zu schaffen. Diese Methode schützt effektiv gegen eindringendes Wasser. |
Kellerabdichtung mit Dichtschlämmen | Diese Methode nutzt spezielle Dichtschlämme, die auf die Wände aufgetragen werden. Sie bildet eine nahtlose, wasserundurchlässige Schicht und eignet sich gut für unregelmäßige Oberflächen. |
Weiße Wanne | Dies ist eine bauliche Lösung, bei der der Keller mit wasserundurchlässigem Beton errichtet wird. Diese Methode ist besonders effektiv, da sie von Anfang an eine dichte Konstruktion schafft. |
Braune Wanne | Bei dieser Methode wird der Keller mit einer wasserabweisenden Schicht versehen, die jedoch weniger robust ist als die Weiße Wanne. Sie ist kostengünstiger, bietet aber weniger Schutz. |
K-Wanne | Diese Methode ist eine Kombination aus der Weißen und der Braunen Wanne und bietet eine verbesserte Abdichtung durch spezielle Materialien. |
Flächeninjektion | Hierbei wird ein Dichtmittel flächendeckend in die Wände injiziert, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Diese Methode ist besonders bei bestehenden Gebäuden vorteilhaft. |
3. Du kannst den Keller von Innen Abdichten:
Wenn eine Abdichtung von außen nicht möglich ist – zum Beispiel, weil der Keller sehr tief liegt oder das Gebäude unter Denkmalschutz steht –, kannst du auch eine innere Abdichtung vornehmen. Hierbei werden die Wände von innen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt.
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- Sperrputz: Ein spezieller Sperrputz wird auf die feuchten Wände aufgetragen und verhindert, dass Wasser durch die Wand nach innen dringt. Diese Methode ist allerdings nur bedingt langfristig haltbar und sollte immer als Ergänzung zu anderen Maßnahmen eingesetzt werden.
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- Injektionsverfahren: Ähnlich wie bei der chemischen Horizontalsperre können auch bei der inneren Abdichtung Injektionsverfahren angewendet werden, um das Mauerwerk abzudichten.
4. Du solltest Schimmel in Keller vermeiden:
Ein häufig übersehenes Problem ist Schimmel, das sich an den kalten Kellerwänden absetzt. Dieses entsteht oft durch falsche Belüftung.

Um Schimmel in Keller zu verhindern, solltest du darauf achten, den Keller richtig zu lüften – am besten mit einer Querlüftung, bei der frischen Luft durch den gesamten Raum strömen kann.
Wie unterscheidet sich die Abdichtung von innen und außen?
Die Entscheidung, ob du deinen Keller von innen oder außen abdichten lässt, hängt von mehreren Faktoren ab – wie zum Beispiel der Art der Feuchtigkeit, den baulichen Gegebenheiten und natürlich den Kosten.
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- Abdichtung von außen Die effektivste Methode, Feuchtigkeit dauerhaft aus dem Keller zu verbannen, ist eine Abdichtung von außen. Dabei wird der Keller komplett trockengelegt, und die Wände werden von außen mit einer wasserundurchlässigen Schicht versehen. Diese Methode verhindert, dass Wasser überhaupt an die Kellerwände gelangt.
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- Vorteile: Langfristige Lösung, schützt die Bausubstanz effektiv, besonders geeignet bei drückendem Grundwasser.
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- Nachteile: Sehr aufwendig und teuer, insbesondere bei tiefen Kellern oder Häusern mit wenig Platz um das Gebäude.
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- Abdichtung von innen Wenn eine Abdichtung von außen nicht möglich ist, kann auch eine innere Abdichtung sinnvoll sein. Diese Methode ist weniger invasiv, jedoch nicht ganz so langlebig wie die äußere Abdichtung. Bei der inneren Abdichtung wird die Feuchtigkeit daran gehindert, von der Wandoberfläche nach innen zu dringen, indem die Wand von innen mit speziellen Materialien behandelt wird.
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- Vorteile: Weniger aufwendig, kostengünstiger, kann auch bei schwer zugänglichen Häusern durchgeführt werden.
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- Nachteile: Feuchtigkeit bleibt im Mauerwerk, und die Bausubstanz wird weiterhin von innen belastet.
Wie kann man die Ursache für Feuchtigkeitsschäden im Keller feststellen?
Bevor du anfängst deinen Keller abzudichten solltest du wissen, warum Feuchtigkeit in deinen Keller gelangt.

Hier sind einige Schritte, die dir helfen, die Ursache der Feuchtigkeit in deinem Keller festzustellen:
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- Optische Inspektion Zunächst solltest du den Keller gründlich auf sichtbare Schäden untersuchen. Gibt es nasse Flecken an den Wänden oder dem Boden? Sind die Fugen zwischen den Ziegeln feucht? Schimmelt es an bestimmten Stellen? Diese Beobachtungen geben dir erste Hinweise darauf, woher die Feuchtigkeit kommt.
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- Feuchtigkeitsmessung Um genau zu wissen, wie feucht die Wände oder der Boden deines Kellers sind, kannst du ein Feuchtigkeitsmessgerät verwenden. Dieses zeigt dir den genauen Feuchtigkeitsgehalt in Prozent an und hilft dir, besonders betroffene Stellen zu identifizieren. Ein Wert von über 80 % Feuchtigkeit ist ein klares Indiz für ein ernsthaftes Problem.
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- Salz- und Feuchtigkeitsanalyse Feuchtigkeit im Mauerwerk bringt oft auch Salze mit sich, die aus dem Erdreich oder der Keller ist durch Grundwasser feucht geworden. Diese Salze können das Mauerwerk schädigen und sind ein guter Hinweis darauf, ob es sich um aufsteigende Feuchtigkeit handelt. Eine Salz- und Feuchtigkeitsanalyse gibt dir Aufschluss darüber, ob Salze im Mauerwerk vorhanden sind und ob diese die Ursache für die Schäden sein könnten.
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- Überprüfung der Drainage Wenn dein Haus in einem Gebiet mit hohem Grundwasserspiegel steht oder die Kellerwände viel mit Erdfeuchte in Kontakt kommen, solltest du überprüfen, ob ein Drainagesystem vorhanden ist und ob es funktioniert. Eine verstopfte oder beschädigte Drainage kann dazu führen, dass Wasser nicht mehr richtig abfließt und in den Keller eindringt.
- Überprüfung der Drainage Wenn dein Haus in einem Gebiet mit hohem Grundwasserspiegel steht oder die Kellerwände viel mit Erdfeuchte in Kontakt kommen, solltest du überprüfen, ob ein Drainagesystem vorhanden ist und ob es funktioniert. Eine verstopfte oder beschädigte Drainage kann dazu führen, dass Wasser nicht mehr richtig abfließt und in den Keller eindringt.
Warum sind Keller in Altbauten oft von Feuchtigkeitsproblemen betroffen?
Feuchtigkeit im Keller ist ein weit verbreitetes Problem, besonders bei älteren Gebäuden. Aber warum ist das eigentlich so? Die Ursachen liegen in der Bauweise, den verwendeten Materialien und natürlich in der Zeit, die das Gebäude bereits überstanden hat.

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- Fehlende oder unzureichende Abdichtung Viele Altbauten wurden zu einer Zeit errichtet, in der Abdichtungstechniken und Materialien noch nicht so weit entwickelt waren wie heute. Oft wurde gar keine horizontale oder vertikale Abdichtung eingebaut, oder sie ist über die Jahre durchlässig geworden. Das bedeutet, dass Grundwasser oder Feuchtigkeit aus dem umliegenden Erdreich ungehindert in die Kellerwände und den Boden eindringen können.
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- Grundwasserspiegel In vielen Gegenden kann ein hoher Grundwasserspiegel ein Problem für Keller darstellen. Wenn der Keller unterhalb des Grundwasserspiegels liegt und nicht ausreichend abgedichtet ist, drückt das Wasser ständig auf die Wände. Früher wurde oft nicht darauf geachtet, Keller ausreichend gegen drückendes Wasser abzusichern.
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- Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit Ein häufiges Problem in Altbauten ist kapillar aufsteigende Feuchtigkeit. Diese Art von Feuchtigkeit wandert durch die winzigen Poren im Mauerwerk von unten nach oben. Besonders ältere Ziegel oder Betonfundamente sind oft anfällig für dieses Phänomen. Fehlt eine effektive Horizontalsperre, zieht die Feuchtigkeit ungehindert in die Wände des Kellers – und in schweren Fällen bis ins Erdgeschoss.
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- Schlechte Belüftung Ein weiteres Problem in vielen Kellern ist die unzureichende Belüftung. Früher wurden Keller hauptsächlich als Lager- oder Vorratsräume genutzt, weshalb Belüftung nicht als so wichtig erachtet wurde. Doch ohne eine gute Luftzirkulation kann sich Kondenswasser an kalten Wänden absetzen, was wiederum zu Schimmel und Feuchtigkeit führt.
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