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Wärmepumpe 2025: Kosten, Funktion, Vergleich & Förderung – alle Infos

Wärmepumpen gelten als die Heiztechnik der Zukunft. Aber lohnt sich der Umstieg wirklich?

2025 sprechen viele Gründe dafür: bis zu 70 % staatliche Förderung, niedrigere Betriebskosten und leistungsstarke Hochtemperatur-Modelle, die sogar im Altbau zuverlässig funktionieren.

Wie viel sparen Sie tatsächlich mit einer Wärmepumpe? Und welche Förderungen können Sie im Jahr 2025 für den Einbau Ihrer Wärmepumpe in Anspruch nehmen? All das erfahren Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Kosten: 27.000–45.000 € vor Förderung | 8.000–18.000 € nach Förderung (2025)
  • Förderung: Bis zu 70% Zuschuss durch BAFA (Kombination aus Grundförderung, Geschwindigkeitsbonus, Einkommensbonus)
  • Amortisation: 10–15 Jahre bei Ölheizungsersatz, schneller bei steigenden Energiepreisen
  • Effizienz: Jahresarbeitszahl (JAZ) zwischen 3,0–5,0 – aus 1 kWh Strom werden 3–5 kWh Wärme
  • Altbau-Eignung: Moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen funktionieren auch ohne Fußbodenheizung

Was ist eine Wärmepumpe und wie funktioniert sie?

Eine Wärmepumpe ist eine Heizungsanlage, die Umweltwärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser nutzt und auf ein höheres Temperaturniveau “pumpt”, um Gebäude zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Das Prinzip entspricht einem umgekehrten Kühlschrank:

Das Funktionsprinzip ist einfach erklärt:
Ein Kühlschrank kühlt innen und gibt außen Wärme ab. Eine Wärmepumpe macht genau das Gegenteil – sie entzieht der Umgebung Wärme und bringt diese ins Gebäude.

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Sie möchten effizient heizen und Energie sparen? Unsere Fachberater zeigen Ihnen, welche Wärmepumpe perfekt zu Ihrem Gebäude passt – kostenlos und unverbindlich.

Das thermodynamische Prinzip bei der Wärmepumpe

Der Prozess basiert auf einem geschlossenen Kältemittelkreislauf mit vier Hauptkomponenten:

  • Verdampfer: Das flüssige Kältemittel nimmt Umweltwärme auf und verdampft bereits bei niedrigen Temperaturen (je nach Kältemittel zwischen -10°C und -40°C).
  • Verdichter (Kompressor): Der elektrisch betriebene Kompressor verdichtet das gasförmige Kältemittel. Durch die Kompression steigen Druck und Temperatur stark an – auf 60–75°C bei modernen Systemen, bis zu 90°C bei Hochtemperatur-Wärmepumpen.
  • Verflüssiger (Kondensator): Das heiße Gas gibt seine Wärme an das Heizsystem ab (Fußbodenheizung, Heizkörper, Warmwasserspeicher) und verflüssigt sich dabei wieder.
  • Expansionsventil: Das flüssige Kältemittel wird entspannt, Druck und Temperatur sinken, und der Kreislauf beginnt von vorn.

Warum sind Wärmepumpen so effizient?

Wärmepumpen benötigen nur wenig Strom, um viel Wärme zu erzeugen.
Aus 1 kWh Strom entstehen 3–5 kWh Heizwärme – das ist der entscheidende Vorteil gegenüber Öl- oder Gasheizungen.

Dieser Wert wird als Jahresarbeitszahl (JAZ) oder COP bezeichnet und ist eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale einer Wärmepumpe.

Die verschiedenen Wärmepumpen-Typen im Vergleich

Die Wahl des richtigen Wärmepumpen-Typs hängt von Ihren baulichen Gegebenheiten, dem Budget und den örtlichen Bedingungen ab. Hier die vier Haupttypen im detaillierten Vergleich:

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Funktionsweise: Entzieht der Außenluft Wärme und überträgt sie auf das Heizungswasser.

Merkmal Details
Anschaffungskosten 18.000–35.000 € (inkl. Installation)
Jahresarbeitszahl (JAZ) 3,0–4,2
Installation Einfach, keine Erdarbeiten erforderlich
Platzbedarf Außengerät + Inneneinheit, kompakt
Genehmigung Meist nicht erforderlich, ggf. Lärmschutz beachten
Vorteile Günstigste Option, schnelle Installation, nachrüstbar
Nachteile Geringere Effizienz bei tiefen Minustemperaturen, Geräuschentwicklung

Ideal für: Neubau und modernisierte Altbauten mit guter Dämmung, Budget-bewusste Bauherren, Nachrüstungen

Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe)

Funktionsweise: Nutzt konstante Erdreichtemperaturen über Erdkollektoren (horizontal) oder Erdsonden (vertikal).

Merkmal Details
Anschaffungskosten 25.000–45.000 € (inkl. Erdarbeiten/Bohrung)
Jahresarbeitszahl (JAZ) 4,0–5,0
Installation Aufwendig, Erdkollektoren (150–400 m² Fläche) oder Erdsonden (50–150 m Tiefe)
Platzbedarf Große Gartenfläche für Kollektoren oder Bohrfläche für Sonden
Genehmigung Bohrung genehmigungspflichtig (Wasserschutzgebiete kritisch)
Vorteile Höchste Effizienz, konstante Leistung auch im Winter, sehr leise
Nachteile Hohe Installationskosten, nicht überall erlaubt, aufwendige Genehmigung

Ideal für: Neubauten mit ausreichend Grundstücksfläche, langfristige Investition, höchste Effizienz-Ansprüche

Wasser-Wasser-Wärmepumpe (Grundwasserwärmepumpe)

Funktionsweise: Nutzt konstante Grundwassertemperaturen (8–12°C ganzjährig) über Förder- und Schluckbrunnen.

Merkmal Details
Anschaffungskosten 30.000–50.000 € (inkl. Brunnenbohrungen)
Jahresarbeitszahl (JAZ) 4,5–5,5
Installation Sehr aufwendig, zwei Brunnenbohrungen (6–15 m tief)
Platzbedarf Zwei Brunnen mit Mindestabstand 15 m
Genehmigung Wasserrechtliche Genehmigung zwingend erforderlich
Vorteile Höchste JAZ, sehr effizient, geringe Betriebskosten
Nachteile Höchste Anschaffungskosten, komplexe Genehmigung, Grundwasser-Qualität entscheidend

Ideal für: Grundstücke mit geeignetem Grundwasser, höchste Effizienz-Priorität, gewerbliche Objekte

Luft-Luft-Wärmepumpe (Klimaanlage mit Heizfunktion)

Funktionsweise: Wärmt direkt die Raumluft ohne wassergeführtes Heizsystem (Split-Klimageräte).

Merkmal Details
Anschaffungskosten 4.000–15.000 € (je nach Anzahl Innengeräte)
Jahresarbeitszahl (JAZ) 2,5–3,5
Installation Einfach, nur Kältemittelleitungen
Platzbedarf Innengeräte an Wänden, Außengerät
Genehmigung Meist nicht erforderlich
Vorteile Kühlen und Heizen möglich, günstig, schnelle Installation
Nachteide Keine Warmwasserbereitung, geringere Effizienz, keine BAFA-Förderung für Heizzwecke

Ideal für: Passivhäuser mit minimalem Heizbedarf, Ergänzungsheizung, Klimatisierung Priorität.

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Wärmepumpe Kosten 2025: Vollständige Übersicht

Die Gesamtkosten einer Wärmepumpe setzen sich aus Anschaffung, Installation, Förderung und laufenden Betriebskosten zusammen. Hier die realistische Kostenübersicht für ein typisches Einfamilienhaus (140–180 m²):

Anschaffungs- und Installationskosten

Luft-Wasser-Wärmepumpe:

  • Wärmepumpen-Gerät: 12.000–20.000 €
  • Installation (Hydraulik, Elektrik, Montage): 5.000–10.000 €
  • Warmwasserspeicher (300 L): 1.500–2.500 €
  • Pufferspeicher (optional): 1.500–3.000
  • Gesamtkosten: 20.000–35.000 €

Sole-Wasser-Wärmepumpe:

  • Wärmepumpen-Gerät: 15.000–22.000 €
  • Erdkollektoren (Verlegung): 5.000–10.000 €
  • oder Erdsonden-Bohrung (2x75m): 8.000–15.000 €
  • Installation (Hydraulik, Elektrik): 4.000–8.000 €
  • Warmwasserspeicher: 1.500–2.500 €
  • Gesamtkosten: 28.000–50.000 €

Wasser-Wasser-Wärmepumpe:

  • Wärmepumpen-Gerät: 16.000–24.000 €
  • Brunnenbohrungen (2 Stück): 10.000–18.000 €
  • Installation: 4.000–8.000 €
  • Warmwasserspeicher: 1.500–2.500 €
  • Gesamtkosten: 31.500–52.500 €

Zusätzliche Kosten bei Altbau-Sanierung

  • Heizkörper-Austausch (falls erforderlich): 3.000–8.000 €
  • Niedertemperatur-Heizkörper (Nachrüstung): 300–600 € pro Heizkörper
  • Hydraulischer Abgleich: 800–1.500 € (oft Fördervoraussetzung)
  • Dämmung optimieren: 5.000–20.000 € (je nach Umfang)
  • Stromzähler/Steuerung: 500–1.200 €

Betriebskosten pro Jahr

Die jährlichen Betriebskosten hängen stark von der JAZ, dem Wärmebedarf und dem Strompreis ab.

Rechenbeispiel Einfamilienhaus (150 m², 20.000 kWh Wärmebedarf):

Bei JAZ 4,0:

  • Benötigter Strom: 5.000 kWh
  • Stromkosten (0,30 €/kWh Wärmepumpentarif): 1.500 €/Jahr
  • Wartung/Versicherung: 200–300 €/Jahr
  • Gesamt: ca. 1.700–1.800 €/Jahr

Bei JAZ 3,2 (weniger effiziente Anlage):

  • Benötigter Strom: 6.250 kWh
  • Stromkosten: 1.875 €/Jahr
  • Wartung: 200–300 €/Jahr
  • Gesamt: ca. 2.075–2.175 €/Jahr

Vergleich zu alter Ölheizung:

  • Ölverbrauch: 2.000 L/Jahr × 1,10 €/L = 2.200 €
  • Wartung/Schornsteinfeger: 300 €/Jahr
  • Gesamt: ca. 2.500 €/Jahr

Jährliche Ersparnis mit Wärmepumpe (JAZ 4,0): 700–800 €

BAFA-Förderung 2025: Bis zu 70% Zuschuss sichern

Die staatliche Förderung macht Wärmepumpen deutlich günstiger. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) attraktive Zuschüsse:

Förderstruktur in 2025

Grundförderung: 30%

  • Für alle förderfähigen Wärmepumpen
  • Gilt für Anschaffung und Installation
  • Mindest-JAZ 2,7 erforderlich (Luft-Wasser), 3,8 (Sole/Wasser-Wasser)

Heizungs-Tausch-Bonus: +30%

  • Bei Austausch funktionstüchtiger Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizung
  • Auch für über 20 Jahre alte Gasheizungen

Geschwindigkeitsbonus: +20%

  • Für Heizungstausch bis 31.12.2028
  • Ersetzt den früheren Klimabonus
  • Ab 2029: nur noch +15%, ab 2030: entfällt

Einkommensbonus: +30%

  • Bei zu versteuerndem Jahreseinkommen unter 40.000 €
  • Gilt für selbstgenutzte Wohngebäude
  • Kombinierbar mit anderen Boni

Effizienzbonus: +5%

  • Für Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel (z.B. Propan R290)
  • Oder besonders effiziente Geräte (Wasser/Sole: JAZ ≥4,5 | Luft: JAZ ≥3,5)

Maximale Förderung

Maximaler Fördersatz: 70% (Grundförderung + alle Boni) Förderfähige Maximalkosten: 30.000 € pro Wohneinheit Maximaler Zuschuss: 21.000 €

Praxisbeispiel Förderberechnung

Szenario: Einfamilienhaus, Austausch alte Ölheizung, Hausbesitzer unter 40.000 € Jahreseinkommen

Investitionskosten: 35.000 €

  • Grundförderung: 30%
  • Heizungs-Tausch-Bonus: 30%
  • Geschwindigkeitsbonus: 20%
  • Einkommensbonus: 30%
  • Effizienzbonus (R290): 5%

Ergibt: 115% – gedeckelt auf maximal 70%

Förderung: 30.000 € × 70% = 21.000 € Eigenanteil: 14.000 € (statt 35.000 €)

Wichtige Förderhinweise

  • Antrag für die Förderung vor Auftragsvergabe stellen – sonst verfällt Förderanspruch
  • Fachunternehmen beauftragen – Eigenleistung nicht förderfähig

Zusätzliche Fördermöglichkeiten:

  • KfW 261: Zinsgünstiger Ergänzungskredit für Sanierung
  • Steuerbonus: Alternativ zu BAFA – 20% der Kosten über 3 Jahre absetzen (max. 40.000 €)
  • Regionale Förderungen: Einzelne Bundesländer/Kommunen bieten Zusatzboni

Nicht sicher, welche Wärmepumpe passt?

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Jahresarbeitszahl (JAZ): Der wichtigste Effizienzwert

Die Jahresarbeitszahl ist das zentrale Qualitätsmerkmal einer Wärmepumpe. Sie beschreibt das Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie zu eingesetzter elektrischer Energie über ein ganzes Jahr.

Tipp: Lesen Sie hier auch, welche drei häufigsten Fehler beim Einbau der Wärmepumpe Ihre Effizienz verschlechtern und die Kosten in die Höhe treiben können.

JAZ vs. COP: Was ist der Unterschied?

COP (Coefficient of Performance):

  • Momentaufnahme unter Normbedingungen (z.B. A7/W35: 7°C außen, 35°C Vorlauf)
  • Hersteller-Angabe im Datenblatt
  • Höhere Werte, da unter optimalen Bedingungen gemessen
  • Beispiel: COP 4,5

JAZ (Jahresarbeitszahl):

  • Realer Durchschnitt über 365 Tage
  • Berücksichtigt alle Wetterbedingungen, Abtauvorgänge, Verluste
  • Niedrigere Werte als COP
  • Beispiel: JAZ 3,8

Faustregel: JAZ liegt ca. 15–25% unter COP-Wert

JAZ-Richtwerte nach Wärmepumpen-Typ

Luft-Wasser-Wärmepumpe:

  • Sehr gut: JAZ 4,0–4,5
  • Gut: JAZ 3,5–4,0
  • Akzeptabel: JAZ 3,0–3,5
  • Grenzwertig: JAZ <3,0

Sole-Wasser-Wärmepumpe:

  • Sehr gut: JAZ 4,5–5,5
  • Gut: JAZ 4,0–4,5
  • Akzeptabel: JAZ 3,5–4,0

Wasser-Wasser-Wärmepumpe:

  • Sehr gut: JAZ 5,0–5,5
  • Gut: JAZ 4,5–5,0
  • Akzeptabel: JAZ 4,0–4,5

Faktoren, die die JAZ beeinflussen

1. Temperaturdifferenz (größter Faktor!)

  • Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto höher die JAZ
  • Jedes Grad weniger Vorlauftemperatur = ca. 2,5% mehr Effizienz
  • Optimierung: Fußbodenheizung statt Heizkörper

2. Gebäudedämmung

  • Gute Dämmung → niedrigerer Wärmebedarf → Wärmepumpe läuft im effizienten Teillastbereich
  • Schlechte Dämmung → hoher Wärmebedarf → Wärmepumpe läuft häufig an Leistungsgrenze

3. Hydraulischer Abgleich

  • Unabgeglichene Heizung: JAZ-Verlust bis zu 15%
  • Richtig eingestellte Heizkurve: +5–10% JAZ
  • Optimierte Pumpeneinstellung: +3–5% JAZ

4. Pufferspeicher-Einsatz

  • Reduziert Takten (häufiges An/Aus)
  • Verlängert Laufzeiten → effizienterer Betrieb
  • JAZ-Gewinn: +5–8%

5. Smart Grid und PV-Integration

  • Stromverbrauch in günstige/sonnige Stunden verschieben
  • Thermische Speicherung nutzen
  • Kein JAZ-Gewinn, aber Kosteneinsparung

JAZ-Optimierung in der Praxis

Wie kann ich die Effizienz meiner Wärmepumpe erhöhen?:

✅ Vorlauftemperatur senken:

  • Ausgangswert: 55°C → JAZ 3,5
  • Optimiert auf: 45°C → JAZ 4,2
  • Gewinn: +20% Effizienz

✅ Nachtabsenkung richtig einstellen:

  • NICHT komplett ausschalten (Aufheizen ineffizient)
  • Temperatur um 2–3°C senken
  • Bei guter Dämmung: Nachtabsenkung weglassen (konstante Temperatur effizienter)

✅ Heizkurve optimieren:

  • Zu steil → Überheizung → Takten → niedrige JAZ
  • Zu flach → Untertemperatur → Ineffizienz
  • Optimale Einstellung: Professionelle Einweisung nutzen

✅ Warmwasser-Bereitung optimieren:

  • Nicht täglich auf 55°C (Legionellenschutz), sondern wöchentlich auf 60°C
  • Rest der Zeit: 45–50°C ausreichend
  • JAZ-Gewinn: +3–5%

JAZ messen und überwachen

Moderne Wärmepumpen bieten Monitoring-Funktionen:

  • Wärmemengenzähler: Misst erzeugte Wärme
  • Stromzähler: Misst elektrische Aufnahme
  • JAZ-Berechnung: Automatisch in Regelung integriert

Kontrolle nach 1. Heizperiode:

  • Verbrauch auslesen (kWh Strom, kWh Wärme)
  • JAZ berechnen: Wärme ÷ Strom
  • Mit Planwert vergleichen
  • Bei Abweichung >10%: Nachoptimierung durch Fachbetrieb

Wärmepumpe im Altbau: Funktioniert das wirklich?

Viele Hausbesitzer fragen sich: „Kann eine Wärmepumpe in meinem Altbau überhaupt funktionieren?“
Die klare Antwort lautet: Ja.

Dank moderner Hochtemperatur-Wärmepumpen und intelligenter Systemlösungen ist der Einsatz heute auch in unsanierten Bestandsgebäuden möglich.

Sogar seit 2023 bestätigt die Bundesregierung offiziell, dass Wärmepumpen auch im Altbau zuverlässig funktionieren – darauf hat Staatssekretär Sören Bartol hingewiesen Hier lesen.

Voraussetzungen prüfen: Der Eignung-Check

1. Vorlauftemperatur ermitteln

Die Vorlauftemperatur ist entscheidend. Moderne Wärmepumpen arbeiten effizient bei:

  • Niedrigtemperatur: 35–45°C (optimal für Fußbodenheizung)
  • Mitteltemperatur: 45–55°C (moderne Heizkörper)
  • Hochtemperatur: 60–75°C (alte Heizkörper, ungedämmter Altbau)

Selbsttest: Stellen Sie Ihre Heizung an einem kalten Tag (-5°C Außentemperatur) auf 55°C Vorlauftemperatur. Werden alle Räume ausreichend warm? Dann ist Ihr Gebäude wärmepumpen-geeignet.

2. Heizlast berechnen

Die spezifische Heizlast sollte unter 80–100 W/m² liegen. Faustformel:

  • Neubau (EnEV 2016): 30–50 W/m²
  • Sanierter Altbau: 60–80 W/m²
  • Unsanierter Altbau: 100–150 W/m²

Ein Energieberater kann die genaue Heizlast ermitteln.

3. Heizsystem analysieren

Heizsystem Eignung Maßnahme
Fußbodenheizung ✅ Optimal Keine Anpassung nötig
Niedertemperatur-Heizkörper (groß) ✅ Gut Hydraulischer Abgleich
Standard-Heizkörper (modern) ⚠️ Bedingt Ggf. einzelne Heizkörper vergrößern
Alte Gliederheizkörper (klein) ⚠️ Kritisch Heizkörper-Upgrade oder Hochtemperatur-WP

Lösungen für Altbau-Herausforderungen

Lösung 1: Hochtemperatur-Wärmepumpe

Moderne Hochtemperatur-Modelle (z.B. Viessmann Vitocal 250-AH, Vaillant aroTHERM plus, Daikin Altherma 3 H HT) erreichen:

  • Vorlauftemperaturen bis 75°C
  • Funktionstüchtigkeit bis -20°C Außentemperatur
  • AZ 3,0–3,5 (geringer als Niedertemperatur-Modelle, aber immer noch effizient)

Lösung 2: Bivalente Systeme (Hybrid)

Kombination Wärmepumpe + zusätzlicher Wärmeerzeuger:

  • Wärmepumpe deckt Grundlast bis ca. -5°C (ca. 90% des Jahres)
  • Gas-Brennwertkessel springt nur bei Extremkälte ein
  • Vorteil: Geringere Investition, Absicherung bei Altbau
  • Nachteil: Weiterhin fossiler Brennstoff nötig

Lösung 3: Selektive Dämmung

Statt Vollsanierung gezielt priorisieren:

  • Dachgeschoss dämmen (höchster ROI)
  • Oberste Geschossdecke (schnell, günstig, hohe Wirkung)
  • Kellerdecke (reduziert Fußkälte)
  • Fenster tauschen (nur bei Einfachverglasung zwingend)

Erfolgsbeispiel Altbau-Sanierung

Objekt: Einfamilienhaus, Baujahr 1968, 150 m², unsaniert Ausgangssituation:

  • Ölheizung, 3.000 L/Jahr Verbrauch
  • Alte Gliederheizkörper
  • Einfachverglasung, ungedämmte Fassade
  • Vorlauftemperatur 70°C

Maßnahmen:

Investition gesamt: 51.600 € BAFA-Förderung (70%): -21.000 € Eigenanteil: 30.600 €

Ergebnis:

  • Vorlauftemperatur: 60°C ausreichend
  • JAZ: 3,2
  • Stromverbrauch: 5.500 kWh/Jahr (1.650 €)
  • Einsparung vs. Öl: 1.650 € → Amortisation nach 11 Jahren
  • CO₂-Reduktion: 7,5 Tonnen/ Jahr

Zu viele Infos auf einmal? Wir helfen Ihnen!

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Wärmepumpe vs. Gasheizung: Der objektive Vergleich 2025

Die Entscheidung zwischen Wärmepumpe und moderner Gas-Brennwertheizung ist eine der häufigsten Fragen. Hier der detaillierte Vergleich aller relevanten Faktoren:

Kostenvergleich über 20 Jahre

Annahmen: Einfamilienhaus 150 m², 20.000 kWh Wärmebedarf, Gaspreis 0,12 €/kWh, Strompreis 0,30 €/kWh

Kostenposition Wärmepumpe (JAZ 4,0) Gas-Brennwert
Anschaffung 35.000 € 12.000 €
Förderung (BAFA 70%) -21.000 € -4.200 € (35%)
Netto-Investition 14.000 € 7.800 €
Jährliche Energiekosten 1.500 € (5.000 kWh Strom) 2.520 € (21.000 kWh Gas)
Wartung/Jahr 250 € 350 €
Gesamtkosten 20 Jahre 49.000 € 65.240 €
Ersparnis Wärmepumpe -16.240 €

Amortisation: Nach ca. 8–12 Jahren (je nach Energiepreisentwicklung)

Technischer Vergleich

Kriterium Wärmepumpe Gasheizung
Wirkungsgrad 300–500% (JAZ 3,0–5,0) 95–98% (Brennwert)
CO₂-Emissionen 0,5–1,5 t/Jahr (je nach Strommix) 4,5–5,0 t/Jahr
Unabhängigkeit Hoch (Strom aus PV möglich) Niedrig (Gaspreise volatil)
Lebensdauer 20–25 Jahre 15–20 Jahre
Wartungsaufwand Gering (alle 2 Jahre) Mittel (jährlich)
Lautstärke 35–55 dB (Luft-Wasser) Sehr leise
Platzbedarf Mittel (Außen- + Innengerät) Gering (kompakt)
Kühlfunktion Ja (reversible Modelle) Nein

Zukunftssicherheit

Gesetzliche Rahmenbedingungen (GEG 2025):

  • Ab 2024: Neubau muss 65% erneuerbare Energie nutzen
  • Ab 2028: Auch bei Heizungstausch 65%-Pflicht (mit Übergangsfristen)
  • Gasheizungen erlaubt, aber:
    • Müssen mit 15% Biomethan/Wasserstoff betrieben werden (ab 2029) 
    • 30% Biomethan/Wasserstoff ab 2035
    • 60% Biomethan/Wasserstoff ab 2040

Preisentwicklung:

  • CO₂-Preis Gas: 45 €/t (2024) → 65 €/t (2026) → mindestens 80 €/t (2027+)
  • Gaspreis-Prognose: Steigend aufgrund CO₂-Bepreisung und Infrastrukturumbau
  • Strompreis-Prognose: Sinkend durch Photovoltaik-Ausbau und grünen Strommix

Wann ist eine Gasheizung trotzdem sinnvoll?

✅ Altbau mit extrem hoher Vorlauftemperatur (>70°C) ohne Sanierungsabsicht ✅ Sehr geringes Budget und keine Förderung nutzbar ✅ Bivalentes System als Backup für Wärmepumpe ✅ Kurzfristige Lösung bei geplanter baldiger Komplettsanierung ✅ Denkmalgeschützte Gebäude mit Einschränkungen für Außengeräte

Hochtemperatur-Wärmepumpen: Die Lösung für Altbauten

Hochtemperatur-Wärmepumpen sind speziell für Bestandsgebäude entwickelt worden, die höhere Vorlauftemperaturen benötigen. Sie überbrücken die Lücke zwischen klassischen Niedertemperatur-Wärmepumpen und den Anforderungen ungedämmter Altbauten.

Technische Innovation

Klassische Wärmepumpe:

  • Vorlauftemperatur: 35–55°C
  • Einsatzgrenze: ca. -10°C Außentemperatur
  • Optimal für: Fußbodenheizung, Niedrigenergiehäuser

Hochtemperatur-Wärmepumpe:

  • Vorlauftemperatur: 60–75°C (einige Modelle bis 80°C)
  • Einsatzgrenze: -20°C bis -28°C Außentemperatur
  • Optimal für: Heizkörper-Systeme, unsanierte Altbauten

Technische Unterschiede:

  • Mehrstufige Verdichter oder Kaskadenschaltung
  • Hochdruckfähige Kältemittel (R744/CO₂, R290/Propan)
  • Verstärkte Wärmetauscher
  • Intelligente Abtau-Systeme für Minusgrade

Top-Wärmepumpenmodelle 2025

Vaillant aroTHERM plus VWL 105/6 A HT

  • Vorlauftemperatur: bis 75°C
  • JAZ: 3,5 (bei A7/W55)
  • Einsatzbereich: bis -25°C
  • Besonderheit: R290 (natürliches Kältemittel)
  • Preis: ca. 22.000–26.000 €

Viessmann Vitocal 250-AH

  • Vorlauftemperatur: bis 70°C
  • JAZ: 3,3 (bei A7/W55)
  • Einsatzbereich: bis -20°C
  • Besonderheit: Modulierender Betrieb 25–100%
  • Preis: ca. 20.000–24.000 €

Daikin Altherma 3 H HT

  • Vorlauftemperatur: bis 70°C
  • JAZ: 3,4 (bei A7/W55)
  • Einsatzbereich: bis -28°C
  • Besonderheit: Besonders leise (35 dB)
  • Preis: ca. 21.000–25.000 €

NIBE F2120

  • Vorlauftemperatur: bis 65°C
  • JAZ: 3,6 (bei A7/W55)
  • Einsatzbereich: bis -25°C
  • Besonderheit: Integriertes Smart Grid
  • Preis: ca. 19.000–23.000 €

Effizienz-Kompromiss verstehen

Hochtemperatur-Wärmepumpen erreichen niedrigere JAZ-Werte als Niedertemperatur-Modelle – das ist physikalisch unvermeidbar. Je größer der Temperaturhub (Differenz zwischen Quelle und Vorlauf), desto mehr Energie wird benötigt.

Vergleich bei -5°C Außentemperatur:

Vorlauftemperatur JAZ-Wert Strombedarf (20.000 kWh)
35°C (Fußboden) 4,5 4.444 kWh
50°C (Niedertemperatur-Heizkörper) 3,8 5.263 kWh
65°C (Standard-Heizkörper) 3,2 6.250 kWh
75°C (Altbau-Heizkörper) 2,8 7.143 kWh

Trotzdem rentabel: Selbst bei JAZ 2,8 ist die Wärmepumpe effizienter als Öl- oder Gasheizung (Wirkungsgrad ca. 95%, also effektiv JAZ 0,95).

Wartung und Lebensdauer der Wärmepumpe: Was Sie wissen müssen

Wärmepumpen gelten als wartungsarm, doch regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer und sichert die Effizienz.

Wartungsintervalle

Jährliche Sichtprüfung (Eigenleistung):

  • Außengerät auf Verschmutzung prüfen (Lamellenreinigung)
  • Kondensatablauf kontrollieren
  • Geräusche und Vibrationen beobachten
  • Frostschutzmittel-Konzentration prüfen (bei Sole-Wärmepumpe)

Professionelle Wartung alle 2 Jahre:

  • Kältemittel-Füllmenge prüfen (Dichtigkeit)
  • Elektrische Anschlüsse überprüfen
  • Wärmetauscher reinigen
  • Filter wechseln
  • Hydraulischen Druck kontrollieren
  • Software-Update einspielen
  • JAZ-Wert auslesen und optimieren

Kosten professionelle Wartung: 150–300 € pro Wartung

Häufige Probleme und Lösungen

1. Wärmepumpe schaltet häufig ein/aus (Takten)

  • Ursache: Zu groß dimensioniert, fehlender Pufferspeicher
  • Lösung: Pufferspeicher nachrüsten, Heizkurve anpassen

2. Vereisung Außengerät

  • Ursache: Normal bei 0–5°C und hoher Luftfeuchtigkeit
  • Lösung: Automatische Abtau-Funktion arbeitet, kein Eingriff nötig
  • Problem nur, wenn Abtauung nicht funktioniert → Servicetechniker

3. Zu hohe Stromkosten

  • Ursache: Falsche Heizkurve, zu hohe Vorlauftemperatur, schlechte JAZ
  • Lösung: Professionelle Optimierung, hydraulischen Abgleich prüfen

4. Warmwasser nicht heiß genug

  • Ursache: Legionellenschaltung deaktiviert, Speicher zu klein
  • Lösung: Wöchentliche Aufheizung auf 60°C aktivieren

5. Laute Geräusche

  • Ursache: Vibrationen, lockere Montage, defekter Ventilator
  • Lösung: Schwingungsdämpfer prüfen, Servicetechniker kontaktieren

Lebensdauer und Austausch

Durchschnittliche Lebensdauer:

  • Wärmepumpe gesamt: 20–25 Jahre
  • Verdichter (kritischstes Bauteil): 15–20 Jahre
  • Elektronik/Steuerung: 10–15 Jahre

Vergleich zu anderen Heizsystemen:

  • Gasheizung: 15–20
  •  Ölheizung: 20–25 Jahre
  • Pelletheizung: 15–20 Jahre

Austausch Verdichter: Falls nach 15–20 Jahren defekt, Kosten ca. 3.000–6.000 € – oft lohnt dann Komplettaustausch gegen moderne, effizientere Anlage.

Garantie und Gewährleistung

Herstellergarantie:

  • Standard: 2 Jahre gesetzliche Gewährleistung

  • Erweitert (optional): 5-10 Jahre auf Verdichter

  • Kosten: ca. 300-800€ Aufpreis

Versicherung:

  • Wärmepumpe über Wohngebäudeversicherung abgedeckt

  • Zusatzversicherung für Schäden durch Bedienungsfehler: ca. 80–150 €/Jahr

Lautstärke: Wie laut ist eine Wärmepumpe wirklich?

Die Geräuschentwicklung von Luft-Wasser-Wärmepumpen ist ein häufiges Bedenken, besonders in dicht bebauten Wohngebieten. Moderne Anlagen sind jedoch deutlich leiser als ihr Ruf.

Schallpegel im Vergleich

Typische Luft-Wasser-Wärmepumpe:

  • Im Betrieb: 35–55 dB(A) in 1 m Abstand

  • Flüsterbetrieb (Nachtmodus): 30–40 dB(A)

Vergleichswerte Alltag:

  • Flüstern: 30 dB(A)

  • Leise Bibliothek: 40 dB(A)

  • Normale Unterhaltung: 60 dB(A)

  • Rasenmäher: 80–90 dB(A)

  • Ölheizung (Brenner): 40–50 dB(A)

Rechtlicher Rahmen (TA Lärm):

  • Reines Wohngebiet (nachts): maximal 35 dB(A) am Nachbargrundstück

  • Allgemeines Wohngebiet (nachts): maximal 40 dB(A)

Schallreduzierung: Praktische Maßnahmen

1. Richtige Aufstellung (wichtigster Faktor!)

  • Abstand Nachbargrenze: Mindestens 3 m, besser 5–8 m

  • Richtung: Schallauslass nicht zur Nachbarseite

  • Höhe: Nicht auf Höhe von Schlafzimmerfenstern

  • Untergrund: Schwingungsdämpfende Fundamentplatte

2. Schallschutzmaßnahmen

  • Schallschutzhaube: Reduziert Lautstärke um 5–10 dB(A), Kosten: 500–1.500 €

  • Schallschutzwand: 2 m hoch, Abstand 1 m zur WP, Reduktion: 8–12 dB(A)

  • Schwingungsdämpfer: Unter Außengerät, Kosten: 200–400 €

3. Intelligente Betriebsführung

  • Nachtabsenkung: Wärmepumpe läuft nachts auf niedriger Stufe

  • SG-Ready-Steuerung: Intensivbetrieb tagsüber, wenn PV-Strom verfügbar

  • Flüstermodus: Reduziert Leistung nachts um 10–20%, aber leiserer Betrieb

Besonders leise Modelle 2025

Top 3 Flüstermodelle:

  1. Daikin Altherma 3 H MT: 33 dB(A) im Nachtmodus

  2. Mitsubishi Ecodan PUHZ-SHW: 35 dB(A) Standardbetrieb

  3. NIBE F2120: 37 dB(A) mit optionaler Schallschutzhaube: 31 db(A)

Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Außengerät entfällt → Geräuschentwicklung nur innen (vergleichbar mit Kühlschrank)

Funktioniert eine Wärmepumpe bei Minusgraden?

Viele Menschen glauben noch immer, dass Wärmepumpen im Winter versagen.
Die Wahrheit sieht ganz anders aus: Moderne Wärmepumpen sind für deutsche Winter absolut zuverlässig ausgelegt – selbst bei zweistelligen Minusgraden.

Warum Wärmepumpen auch bei Frost funktionieren

Thermodynamik Beispiel:

Selbst bei –20 °C steckt noch genug Wärmeenergie in der Außenluft.
Das liegt daran, dass das Kältemittel in der Wärmepumpe extrem niedrige Siedepunkte hat:

  • je nach Modell zwischen –10 °C und –40 °C

Dadurch kann es selbst bei starkem Frost noch verdampfen und Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Auch das Bundeswirtschaftsministerium bestätigt dies hier.

Leistungsverhalten bei Kälte:

  • Bei -7°C: 100% Nennleistung
  • Bei -15°C: ca. 80–85% Nennleistung
  • Bei -20°C: ca. 70–75% Nennleistung

COP-Entwicklung:

  • Bei +7°C Außentemperatur: COP 4,5
  • Bei -7°C Außentemperatur: COP 3,0
  • Bei -15°C Außentemperatur: COP 2,2

Wichtig: Selbst bei COP 2,2 ist die Wärmepumpe effizienter als direktes elektrisches Heizen (COP 1,0) oder Öl/Gasheizung (Wirkungsgrad 0,95).

Abtau-Zyklen verstehen

Problem: Bei Temperaturen zwischen -5°C und +5°C bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit vereist der Verdampfer (Außenwärmetauscher).

Lösung: Automatische Abtauung alle 30–90 Minuten:

  • Wärmepumpe schaltet in Umkehrbetrieb (Kühlfunktion)
  • Heißgas wird durch Außenwärmetauscher geleite
  • Eis schmilzt binnen 5–10 Minuten
  • Kondenswasser läuft  
  • Normalbetrieb wird fortgesetzt

1. Energieverbrauch Abtauung: ca. 3–5% der Gesamt-Heizenergie

Sichtbar: Dampfentwicklung am Außengerät während Abtauung ist normal

Extrem-Winter-Test: Skandinavien

Wärmepumpen sind in Skandinavien Standard – bei deutlich kälteren Wintern als in Deutschland:

  • Norwegen: 90% aller Neubauten
  • Schweden: 95% aller Einfamilienhäuser
  • Finnland: Temperaturen bis -30°C → spezielle Modelle mit Einsatzgrenze -35°C

Deutschlandwinter: Durchschnittstemperatur Januar: 0 bis +2°C, selten unter -10°C → Wärmepumpen arbeiten im optimalen Bereich

Backup-Heizstab: Sinnvoll oder nicht?

Viele Wärmepumpen haben einen integrierten elektrischen Heizstab (3–9 kW) als Backup.

Wann schaltet der Heizstab zu?

  • Bei extremen Minustemperaturen (<-15°C) zur Leistungsunterstützung
  • Bei sehr hohem, kurzfristigem Wärmebedarf (z.B. schnelle Aufheizung nach Urlaub)
  • Als Notbetrieb bei Ausfall des Verdichters

Einsatzhäufigkeit:

  • Richtig dimensionierte WP: 5–15 Betriebsstunden/Jahr
  • Falsch dimensionierte WP: >100 Stunden/Jahr (ineffizient, teuer)

Unser Tipp: Heizstab sollte vorhanden sein (Absicherung), aber selten laufen. Bei häufigem Einsatz: Anlage nachoptimieren oder prüfen, ob Wärmepumpe zu klein dimensioniert wurde.


Fazit: Ist eine Wärmepumpe 2025 die richtige Wahl?

Nach Analyse aller Faktoren lässt sich klar festhalten: Wärmepumpen sind 2025 die zukunftssicherste, wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Heiztechnologie – sowohl im Neubau als auch in den meisten Bestandsgebäuden.

✅ Wärmepumpe ist optimal für Sie, wenn:

  • Sie eine Öl- oder alte Gasheizung ersetzen möchten (höchste Förderung!)
  • Ihr Gebäude einen moderaten Dämmstandard hat (auch unsanierte Altbauten möglich)
  • Sie langfristig denken und in Zukunftssicherheit investieren möchten
  • Ihnen Klimaschutz und CO₂-Reduktion wichtig sind
  • Sie von steigenden Öl-/Gaspreisen unabhängig werden möchten

⚠️ Prüfen Sie genau oder wählen Sie Alternativen, wenn:

  • Ihr Altbau extrem hohe Vorlauftemperaturen (>75°C) benötigt und keine Sanierung möglich 
  • Sie in einem sehr eng bebauten Gebiet wohnen mit kritischen Nachbarverhältnissen (Lärm)
  • hr Budget extrem begrenzt ist und keine Förderung nutzbar ist